Malerweg Sächsische Schweiz, Etappe 4: Altendorf - Neumannmühle
Entfernung: 21,01 km Zeit: 6:43:46 h
Höhenmeter: Aufstieg 654 m / Abstieg 635 m
Hey,
zwei Dinge sind beim Wandern mindestens Gesetz. 1. Irgendwas geht immer verloren 2. Mindestens einmal verpasst man den Abzweig. Stimmt 😀 Seit gestern vermisst Axel seinen Packsack fürs Portemonnaie, welches zwar immer noch da ist, allerdings sowohl einiges an Gedöns sowie das kleine Reisebüchlein des letztjährigen Alpencross von München nach Venedig leider fort sind. Vielleicht findet das Ding ja jemand und ist so nett und meldet sich bei uns.
Den Abzweig verpasst haben wir heute kurz nach dem Aufbruch am Forsthaus, obwohl wir der Wegbeschreibung der Wirtin gefolgt sind. Sowas aber auch! Und das heute, wo wir doch ohnehin eine echt knackige Tour vor der Brust hatten und jeder Extrameter richtig weh tut!
Das Gebiet um die sogenannten Schrammsteine ist schon recht groß und es macht Spaß diesem besonderen Abenteuer entgegen zu laufen. Die ersten Felstürme zeigen sich früh und lassen erahnen, was sich hinter den Zustiegen, die teilweise nur über Metallleitern zu erreichen sind, Spannendes versteckt. Uns war bereits vor der Anreise klar, dass wir mit Penny nicht alle Streckenabschnitte laufen können, da das technisch mit Hund einfach nicht zu bewältigen ist, trotzdem, es hat natürlich mächtig gekitzelt.
Also hieß es für uns, erneut Extrameter machen und die hundeunfreundlichen Passagen umlaufen. Aber mal ehrlich, der Elbleitenweg, ein weicher sandiger Pfad, gesäumt von Blaubeeren mit dem Bouquet einer Waldkräuter-Bonbon-Manufaktur, das hat doch auch was. Die Gipfel, die wir dabei umwanderten, befeuerten allerdings mit so aufregenden Namen wie Teufelsturm, Elbtalhorn oder Satan unsere Abenteuerlust und es wollte einfach nicht aufhören zu kitzeln 😀 Ja, wir waren trotz der Warnungen mutig haben den Quereinstieg nach "oben" doch noch gewagt. Und was sollen wir sagen, wir wurden mächtig belohnt. Oh Mann, so beeindruckt waren wir zuletzt von der "außerirdischen" Architektur der Dolomiten. Hier im Elbsandstein waren aber offenbar keine Außerirdischen sondern magische Wesen am Werk, denn wären da nicht hier und da die Spuren unserer Zivilisation auszumachen, man würde sich wohl hoffnungslos verlieren in der Schönheit dieser Landschaft. Das sich hier viele Künstler inspirieren ließen ist sowas von nachvollziehbar und deshalb trägt der Malerweg seinen Namen auch zu Recht. Uns haben die Felspaläste, die gewaltigen Plateaus, die Aus- und Weitsichten, die verwunschene Natur und die Magie dieser fabelhaften Traumpfade einfach verzaubert.
Für Penny gab es an den heiklen Stellen immer wieder mal ein Tragetaxi und mittlerweile fordert sie diesen Service auch schon richtig ein. Toll, wie unser kleiner Wolf das alles mitmacht 😀
Den Lichtenhainer Wasserfall passierten wir sehr schnell, obwohl er seit unserem Aufbruch die erste Rast hätte sein können. Aber der dortige Rummel, die vielen Menschen, die sich mit dem kleinen gelben Bähnli in das Kirnitzschtal begeben hatten und die Kilometer, die es noch zu bewältigen gab, ließen uns schnell weiterwandern. Also wieder bergan bis zum Kuhstall, einem großen Felsentor, mit ebenfalls vielen Tagesausflüglern.
Wir tauchten danach wieder ein in die einsameren Wanderpfade bis zum Ende der Etappe, der Neumannmühle. Eine verträumte Mühle am rauschenden Bach und sehr hilfsbereiten Menschen. Dort hatten wir zwar leider keine Übernachtung mehr vorab buchen können, aber der letzte Bus am Abend brachte und ins wenigen Minuten nach Hinterhermsdorf, wo wir den Abend im Wanderstübel und auf dem lieblichen Zimmer im Gasthof zur Hoffnung ausklingen ließen.
Heute ist Halbzeit, morgen geht's weiter. 😀
Rock on Axel, Sandra & Penny