Malerweg Sächsische Schweiz
Etappe 7: Königstein - Obervogelgesang
Entfernung: 18,22 km
Zeit: 5:23:58 h
Höhenmeter: Aufstieg 616 m / Abstieg 612 m
Hey,
nach unserem Pausentag in Pirna kehrten wir heute wieder zurück nach Königstein, um die finale Etappe zu starten. Ja, ihr lest richtig, wir haben uns wegen der erhöhten Frequenz von E-Biketouristen gegen die letzten Meter auf dem Elberadweg entschieden und Obervogelgesang als Zielpunkt unserer Malerweg-Tour ausgerufen. Es wäre zu schade gewesen, wenn uns die Minimopeds die ganzen schönen Eindrücke einfach so weggeklingelt hätten.
Auf unserem Weg ging es heute zunächst wieder einmal steil nach oben Richtung Festung Königstein. Unsere Überlegungen, die Festung zu besichtigen, verflüchtigten sich bei einem Eintrittspreis in Höhe von stolzen 12 Euronen pro Kopf sehr schnell. Kopfschüttel, dass sind mindestens 3 große Radler, pro Kopf, versteht sich! Also weiter des Weges, und tatsächlich, in der Schokoladenmanufaktur am Schloß Thürmsdorf war unser Gespartes viel besser angelegt. Ganz zauberhaft liegt dieses Kleinod da am Wegesrand und was an diesem Ort in die Gläser und Tassen gelangt ist der pure Genuss, herrlich! Hätten wir uns dort neben dem Schloßgemäuer, mit viel Liebe gestaltet und Rosen umrankt auf „Französisch“ verständigen müssen, wäre uns das bei dem mediterranen Flair gar nicht seltsam vorgekommen. Ein Hauch von Provence mitten in der Sächsischen Schweiz!
Die Sonne meinte es heute fast schon zu gut mit uns und so nahmen wir die vielen Gelegenheiten zur Rast dankend an, so auch unter einer wunderschönen Blutbuche im verschlafenen Dörfchen Weißig. Die Natur zeigte sich auf unserem finalen Weg noch einmal von ihrer allerbesten Seite und glänzte mit Vielfalt. Wiesen, Felder, Wald, Stock und Stein, alles war dabei, fast so, als wollten alle nochmals zum Abschied winken.
Der Rauenstein, das hatten wir bereits im Vorfeld recherchiert, würde uns gemeinsam mit Penny noch einmal vor Herausforderungen stellen, da der Grat nicht einfach zu begehen ist. Aber mit den Erfahrungen der letzten Tage im Gepäck und einer erfolgreichen Rast im Berggasthaus Rauenstein in den Knochen, gelang uns der Aufstieg über Stiegen, Stufen und Leitern auf den letzten Grat der Tour. Noch einmal „Oh´s“ und „Ah´s“ für die überwältigenden 360° Panoramen und ein „Bäh“ für das Berghotel auf der gegenüberliegenden Bastei, was für ein hässlicher Anblick, selbst aus der Ferne. Penny forderte tatsächlich nur noch an unüberwindbaren Stellen ein Taxi ein, alles Übrige meisterte sie wie ein kleiner Kletterprofi - wir sind mächtig stolz!
Der Abstieg nach Wehlen-Plötzscha endete prompt mit einer S-Bahnhaltestelle und fast wären wir hier schon ausgestiegen aus der Tour, wenn da nicht noch zwei Lostplace-Hotels über uns gelockt hätten. Und so fühlten wir uns ermutigt doch noch ein paar Meter zu machen, so gar nicht ahnend, dass uns in exponierter Lage dann tatsächlich ein Gewitter überraschen sollte. Puh, da bogen sich die Äste über uns, die Blitze knallten irgendwo hernieder und Penny wollte schon nicht mehr weiter. Also, Beine in die Hand und die Wanderung wurde zum Trailrun. Wir hatten Glück und genügend Mumm in den Beinen, denn der Weg zog sich elendig, aber schlußendlich erreichten wir unseren Zielpunkt, den Bahnhof in Obervogelgesang. Tja, und passend zum Ortsnamen unternahm Sandra noch eine Rettungsaktion, sie befreite einen kleinen verirrten Mauersegler aus der Bahnunterführung und entließ ihn in die Freiheit.
Schön, dass ihr uns auf dem Malerweg begleitet habt. Wir hoffen, es hat euch ebenso viel Spaß gemacht wie uns. Die Tage melden wir uns noch einmal mit einem Fazit zum Malerweg und einer Fotogalerie mit den schönsten Momentaufnahmen.
Rock on Axel, Sandra & Penny