Hey ihr!
Als Kinder haben meine Schwester und ich mal im Garten gezeltet und ihr müsst wissen, dass unser Garten fast unmittelbar an den Wald angrenzte. Was klein Sandra bis dato nicht wusste - welche Geräusche Rehe des nachts machen können. In dieser besagten Nacht gaben sie für meine kindlichen Ohren so ungewöhnliche und beängstigende Laute von sich, dass ich wieder zurück in mein Kinderzimmer wollte. Doch leider war die Türe zum Garten hin verschlossen und so stand ich tränenerfüllt vor der Wohnzimmertür.
Diese Angst vor den unbekannten Geräuschen des Waldes habe ich spätestens in dieser Woche abgelegt. Denn ich habe unser (für eine Person und Hund viel zu großes) Zelt am Waldrand bei meiner Freundin aufgeschlagen. Auf die winterlichen Temperaturen war ich so spontan entschlossen ehrlicherweise nicht vorbereitet. Und trotz zweier Schlafsäcke, 3 Paar Socken, zwei langen Unterhosen, doppelter Wollmütze, Handschuhen und Schal … konnte ich den nächtlichen Minusgraden kaum trotzen. Zugegeben ein bisschen verrückt ist es schon, aber manchmal gibt es so Momente, da wird man aus seiner Komfortzone rausgerissen, die dann Raum für Neues aufmachen. Und eins kann ich sagen, Zelten am Wald bei Frost ist weit von einer Komfortzone entfernt. Dennoch habe ich ganz Wichtiges gelernt:
- Ich fühle mich trotz der vielen unbekannten Geräusche alleine da draußen sicher.
- Vom morgendlichen Vogelkonzert vor Sonnenaufgang geweckt zu werden, das hat eine ganz besondere Magie - Kälte hin oder her.
- Ich sollte viel öfter mal meine Komfortzone verlassen, was nicht immer gleich Wildnis pur bedeuten muss.