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Von der Mündung bis zur Quelle

Hey ihr,

bald geht’s los! Heute in einer Woche werde ich schon auf der zweiten Etappe des Ruhrhöhenwegs wandern. Schon vor einiger Zeit kam mir die Idee, diesen 240 km langen Weitwanderweg zu laufen und dabei Müll zu sammeln. Zum einen für mein Kunstprojekt „I AM FINDABLE“, aber in erster Linie um zu zeigen, dass der Müll, den wir arglos in die Natur werfen oder schlichtweg nicht aufheben, dort sein Unwesen treibt, in vielen Fällen Richtung Fluss wandert und somit im Meer landet. Wir sind mitverantwortlich für die Verschmutzung unserer Meere, auch wenn aus der Perspektive des Ruhrgebiets das Meer weit weg zu sein scheint. Es fängt immer im Kleinen an. Und jeder Schritt macht einen Unterschied. Ich betrachte diese Wanderung auch als Dehnübung - rein körperlich wegen all der „Bückerei“, aber ebenso mental. Denn ich werde natürlich an Grenzen gelangen, Grenzen des Tragbaren und Grenzen der Verzweiflung auf Grund der schier unendlichen Umweltverschmutzung. Denn wenn man aufmerksam und sehenden Auges durch unsere Wälder läuft, entdeckt man eher Müll, als Wildtiere. Ist das nicht furchtbar? Ich werde den Ruhrhöhenweg von der Ruhrmündung in den Rhein bis zur Ruhrquelle gehen. Also raus aus meiner Heimat, durch meine alte Heimat (Hattingen), raus aus’m Ruhrgebiet und rein ins Sauerland. Ich werde euch mitnehmen auf diese Reise und von meinen Erfahrungen berichten. Aber jetzt heißt es erstmal noch; Etappen planen, Rucksack packen, Gewicht optimieren. Eins steht auf jeden Fall jetzt schon fest - Ultraleichtwandern wird das nicht. Allein schon wegen der ganzen Mülltüten.

Ich freue mich, wenn ihr mit dabei seid und euch ermutigt fühlt auch auf den Wanderwegen vor eurer Haustür Müll zu sammeln!